Kloth, E., Geschichte des deutschen Buchbinder verbanderund seine Vorlau

Kloth, E., Geschichte des deutschen Buchbinder verbanderund seine Vorlaufer, deel I (1910)
Kloth, E., Geschichte des deutschen Buchbinder verbanderund seine Vorlaufer, deel 11 (1913)
Kloth, Emil: Geschichte des Deutschen Buchbinderverbandes und seiner Vorläufer.

Emil Kloth 523ab

Berlin, Verlag des Deutschen Buchbinderverbandes, 1910/13. Zwei Bände. 16,5 x 24. 246 S., 456 S. OLwd. Mit dreiseitigem Marmorschnitt und schönem Marmorpapiervorsatz, (I/II).

Seltenes und interessantes Buch zur Entstehungsgeschichte einer gewerkschaftlichen Bewegung, des Deutschen Buchbinder Verbandes. Nicht die Herstellung eines Ganzlederbandes, sondern die Lebensumstände von Gesellen, Lehrlingen und Arbeiterinnen, nicht der Pergamentband, sondern die Sozialistengesetze und die Revolution von 1848 sind das Thema dieses Buches. Wer mehr über die Lebensumstände der Buchbindergesellen vom Mittelalter bis Ende des 19. Jahrhunderts erfahren möchte, dem ist dieses Buch empfohlen. Der 1913 erschienene zweite Teil behandelt die aktuellen Probleme.

Emil Kloth, von 1904 bis 1919 Vorsitzender des Deutschen Buchbinder-Verbandes, hat in der Historiographie der Gewerkschaften bislang kaum Aufmerksamkeit erfahren. Bekannt ist er durch seine publizistische Tätigkeit, seine zweibändige Geschichte des Buchbinderverbandes aus den Jahren 1910/1913 und eine Schrift mit dem Titel Sozialdemokratie und Judentum aus dem Jahre 1920. Nachdem Kloth sich noch zu Zeiten des Sozialistengesetzes in den 1880er-Jahren Gewerkschaft und Sozialdemokratie angeschlossen hatte, durchlief er eine steile gewerkschaftliche Karriere und unterstützte ab 1914 wie die große Mehrheit der Gewerkschaftsvorstände die Kriegspolitik des Deutschen Reiches. Im Unterschied zur großen Mehrheit seiner einstmaligen Kollegen ging er jedoch nach Kriegsende nicht den Weg einer demokratischen Gewerkschaftsarbeit, sondern schloss sich nach verschiedenen Stationen im rechts-nationalen Spektrum 1932 der NSDAP an. Die vorliegende Biographie liefert einen wichtigen Beitrag zur Geschichte der Gewerkschaften in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, nicht zuletzt im Hinblick auf deren Haltung zum Ersten Weltkrieg