Jacob, dr. Fr., Die Deutsche Buchmalerei (1923)

Der Begriff B. umfaßt alle Formen des Buches – Rolle wie Codex, auch illuminierte Urkunden (RDK I, Sp. 79/80) werden einbezogen – und begreift alle Arten künstlerischer Ausstattung, bildliche wie rein ornamentale durch Zierseiten, Initialen, Kopf- und Schlußleisten. Antike Originale sind nur in geringer Anzahl erhalten; m.a. Kopien erweitern aber die Vorstellung des einst Vorhandenen: es sind Illustrationen antiker Dichtungen und wissenschaftlicher Texte, seit spätantiker Zeit auch solche christlichen Inhalts. Demgegenüber sind die Bestände an m.a. B. sehr reich; auf ihnen liegt der Nachdruck bei der Erforschung des ganzen Gebietes.
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Die Kunst des frühen MA ist Kunst der Kirche, die mit der literarischen Bildung der Antike auch deren künstlerisches Erbe angetreten hat. Sie dient ihren kolonisatorischen und volksbildnerischen Zwecken ebenso wie ihren repräsentativen Bedürfnissen. Auch die künstlerische Produktion liegt vornehmlich in Händen des Klerus. Das gilt mit Vorzug von der B., die ja nur für Geistliche bestimmt ist, ob es sich nun um Bücher für Altar- und Chordienst, um Erbauungs- und Predigtliteratur oder um Werke der Wissenschaft und Bildung handelt.

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